Weißbüschelaffen bevorzugen es, wenn ein anderer Affe Interesse daran zeigt, anderen zu helfen

(Mark Newman/The Image Bank/Getty Images)

Wie Menschen belauschen Weißbüschelaffen – winzige Affen mit Einstein-ähnlichen Ohrenbüscheln, die in Brasilien heimisch sind – Gespräche zwischen anderen und gehen lieber auf Personen zu, die sie positiv sehen, z Studie im Tagebuch Wissenschaftliche Fortschritte zeigte Mittwoch.

Während die Verhaltensforschung Wissen über das soziale Leben von Primaten gesammelt hat, mangelt es ihr tendenziell an verlässlichen Methoden, um die „Innenperspektive“ eines Individuums oder die inneren Abläufe seines Geistes zu bestimmen.

Weißbüschelaffen sind aufgrund ihrer engmaschigen Sozialstruktur eine ideale Art für die Untersuchung: Sie leben in äußerst kooperativen Gruppen von etwa 15 Familienmitgliedern, wobei der gesamte Großclan für die Kindererziehung verantwortlich ist.

Wie entscheiden sie, wer zuverlässig ist und wer nicht?

Ein Team unter der Leitung von Rahel Brugger an der Universität Zürich (UZH) präsentierte 21 in Gefangenschaft geborenen erwachsenen Weißbüschelaffen Aufnahmen von einem versteckten Sprecher eines Erwachsenen unterschiedlichen Geschlechts, der als Reaktion auf bettelnde Säuglinge entweder Futterrufe oder aggressive Schnatterrufe ausführte.

Zur Kontrolle spielten sie auch die von einem einzelnen Individuum getätigten Krallenaffenrufe ab.

Anschließend richteten die Wissenschaftler Infrarotkameras auf die Gesichter der Weißbüschelaffen, um die Nasentemperaturen aufzuzeichnen – und suchten nach Tropfen, die darauf hindeuten, dass die Affen wachsam und beschäftigt waren.

Die Tests ergaben, dass die Weißbüschelaffen nur auf kombinierte und nicht auf einzelne Rufe reagierten, was darauf hindeutet, dass sie verstanden, wann echte Gespräche stattfanden.​

Nachdem ihnen die Aufnahmen vorgespielt worden waren, ließ das Team die Weißbüschelaffen in einen Raum voller Spielzeug und einem Spiegel.

Weißbüschelaffen erkennen ihr eigenes Spiegelbild nicht und glauben daher, dass es sich um den Affen handelt, der den aufgezeichneten Anruf getätigt hat.

Die Forscher fanden heraus, dass die Weißbüschelaffen sich insgesamt lieber näherten, wenn die Aufzeichnungen darauf hinwiesen, dass die Person hilfreich war.

„Diese Studie ergänzt die wachsenden Beweise dafür, dass viele Tiere nicht nur passive Beobachter der Interaktionen Dritter sind, sondern diese auch interpretieren.“ sagte die leitende Autorin des Artikels und Professorin für Anthropologie an der UZH, Judith Burkart.

Das Team plant, diesen Ansatz zur Temperaturkartierung für zukünftige Untersuchungen zu nutzen, beispielsweise zum Ursprung der Moral.

© Französische Medienagentur

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